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Donnerstag, 28. 03 2024

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Objekt Turmbau zu Babel, Expo 2000
Aufgabe Erstellung eines Modelles des Turms von Babylon
Spritzpumpe Durapact 406 S-GFB
Material Glasfaserbeton
Fertigung Spritzverfahren
Fläche 740 m²
Formenmaterial
PUR-Elastomer

PolyGel 50 / PolyGel-Spray 50
Trennmittel PolEase
Verarbeiter Durapact GmbH
Büssingstr.4
D-42781 Haan
Händler Spritzpumpe Putzmeister Mörtelmaschinen GmbH / Durapact GmbH
Händler Polyurethan PolyConForm GmbH


Auf der Expo 2000 war im Themenpark der Turmbau zu Babel im Hallenformat zu bewundern. Das Streben des Menschen nach Höherem, seine Vorstellung vom Paradies, seine Versuche, dem Schöpfer Gestalt zu geben – aber auch das Nichterkennen seiner Grenzen, seine Selbstüberschätzung wurde (an-)fassbar mit modernsten Materialien und Fertigungsmethoden dargestellt.

Für die Realisierung dieser Idee wurde als Werkstoff Glasfaserbeton ausgewählt, da

  • detailgetreue Abbildungen
  • hohe Festigkeiten
  • dünne Wandstärken
  • einfache Verarbeitung sowie
  • Dauerhaftigkeit und Witterungsbeständigkeit gewährleistet sind.

Die Idee, Planung und Gestaltung stammt von einer französischen Architektengruppe. Sie gab bis ins Detail genau die Oberflächenstruktur des Turmbaus sowie der Durchgänge und der Fußböden an. Die Ausführung des Projektes lag in den Händen der "Studios Babelsberg", für die Traumkulissen und Fantasiegebilde zum täglichen Brot gehören.

Modell des Turms von Babel

Die Prozesstechnologie, Rezepturen und das Know-how für Glasfaserbeton steuerte "DuraPact aus Haan" bei.

durapact_logo

Zunächst wurden einige Modelle im Maßstab 1:1 gefertigt, nach deren Begutachtung wurden daraus Schalungen aus gieß- bzw. spritzfähigem Polyurethan hergestellt.

Dieses schwind- und schrumpffreie Formenmaterial ist so dünnflüssig eingestellt, dass jede Kontur, Unebenheit, Pore usw. exakt vom Original übertragen wird.

Die verwendeten Schalungen aus PUR-Elastomeren waren flexibel und ermöglichten auch bei komplizierter Geometrie, z.. B. hinterschnittenen Formbereichen, ein relativ einfaches Entformen.


Die gewählte Shore-Härte des Materials richtete sich nach dem Schwierigkeitsgrad der zu reproduzierenden Modelle bzw. dem später zum Einsatz kommenden Glasfaserbeton.

Der zum Abguss verwendete Glasfaserbeton bzw. textilbewehrte Beton ist ein starres Material und erforderte entsprechend flexibel-elastische Formen, die gleichwohl weich genug waren, um noch vor dem Befüllen mit GFB auf einem Sandbett mit „sanftem“ Biegen und Drücken in Form drapiert zu werden.

Durch diese Technik des „Biegens“ und „Knickens“ der unterschiedlich großen Matrizen konnten aus wenigen Formen viele unterschiedlich flächig gestaltete Abgüsse genommen werden. Bei diesem Objekt glich kein (sehr dünner) Steinblock einem Anderen.

Während kleinere flächige Modelle mit der Standardtype PolyGUSS 75-59 im Gießverfahren hergestellt wurden, bot sich bei den bis zu 4m² großen, komplizierten Elementen unser manuell mit Pinsel und Spachtel aufzubringendes PolyGEL 50 an.

Ein weiteres, erheblich größeres Element von 28 m² wurde mit SprayGEL in der Shorehärte 50 im Spritzverfahren mit dem PCF-Pump-/Spritzaggregat hergestellt (Verfahrensbeschreibung in Garten- und Landschaftsbau).

Die erforderliche(n) Stützform(en) aus Forton MG wurden noch vor dem Entschalen der Elastomere vom Original in einer Stärke von durchschnittlich 8 -10 mm sektionsweise hergestellt.

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Das Gewicht der gespritzten 28 m² PUR-Form betrug
270 kg, für die 5 Teile der Stützform wurden insgesamt weniger als 500 kg PolyCon MG (FMG-System) verwendet.

Glasfaserbeton bzw. textilbewehrter Beton besteht aus einer Feinbetonmatrix mit den Komponenten Zement, Sand, Wasser, Zusatzstoff und Zusatzmittel, sowie einer Armierung aus alkaliwiderstandsfähigen Kurzfasern aus AR-Glas sowie textilen Geweben, Gelegen und ARCS-Matten aus alkalibeständigen Cem-FIL Fasern.

Aus Gewichtsgründen und zur leichteren Handhabung der GFB-Elemente wurde ein Teil des Sandes durch Leichtzuschlag ersetzt. Die Rohdichte der ohnehin dünnen Elemente wurde durch diese Maßnahme auf etwa ? = 1,25 g/cm³ gesenkt.

Der Feinbetonmatrix wurden 12 mm lange Kurzfasern beigemischt, so dass keine unbewehrten Schichten entstehen konnten.

Dieser sogenannte "Premix" wurde in mehreren, jeweils etwa 3-5 mm dicken Lagen auf die Matrize aufgespritzt, die zusätzlich mit Matten und Gelegen aus AR-Glasfasern armiert wurden.

Mit diesen Glasfaser-Flächenprodukten können Bauteile gezielt an den Stellen verstärkt werden, die stärkeren Belastungen ausgesetzt sind.

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Die einzelnen Bauteile wurden vor Ort zu einer beeindruckenden Kulisse zusammengefügt und meisterlich koloriert. Das Bauwerk hat eine Höhe von etwa 12 m.

Technische Daten GFB-Spritzpumpe
Motorumdrehungen 3000 U/min.
Netzspannung 230-250 V / 50 Hz.
Oberster Druckbereich 40 bar
Fördermenge 0-15 Liter /min.
Förderhöhe je nach Medium max. 30 Meter
Gewicht 85 Kg

Eventuelle weitere Fragen zu unseren Geräten senden Sie uns bitte über unser Kontaktformular zu.

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